Am Beispiel einer Modellbahnanlage in Modulbauweise wird auf dieser Seite der Modellbahnbau in seinen Arbeitsschritten beschrieben.
Als Grundlage der Modellbahnanlage dient ein stabiler Rahmen aus Holzleisten. Die Leisten werden verschraubt und verleimt, um einen dauerhaft sicheren Halt zu gewährleisten. Alle Schraubverbindungen sollten zusätzlich verleimt werden, da sich reine Schraubverbindungen durch die Schwingungen des späteren Fahrbetriebes lösen können.
Ein exakt ausgerichteter und sicher verleimter Rahmen ist Grundlage für den Aufbau der Spanten und den störungsfreien Dauerbetrieb auf der späteren Modellbahnanlage.
Für den Rahmen meiner Modellbahnanlage habe ich günstiges Bauholz in den Maßen 5cm x 2cm gewählt. Die Leisten wurden auf die richtige Länge gebracht und zunächst auf dem Fußboden zusammengelegt, um den korrekten Zuschnitt zu prüfen. Anschließend wurden die passenden Leisten zu dem 1 x 2 Meter großen Rahmen verschraubt und verleimt.
Als Abstand zwischen den Leisten des Rahmens haben wir rnd 27,5 cm gewählt. So entstehen einheitliche große Abstände, die von unten auch einen Eingriff in die verdeckten Bereiche ermöglichen. Hier sollte in jedem Fall genügend Platz bleiben, um später einen verunglücketen Waggon von der Unterseite der Anlage aus bergen zu können.
Das Trägergerüst für die Auflagen der Straßen- und Eisenbahntrassen sowie für die formgebende Landschaftsgestaltung besteht aus einzelnen Spanten, die auf den Rahmen aufgeleimt werden.
Die Spanten meiner Modellbahnanlage bestehen aus Sperrholz mit einer Stärke von 8mm. Mit Hilfe der Zeichnung auf der Grundplatte, konnten die exakten Maße für die Spanten übertragen werden. Die genauen Abstände zwischen den Trassenauflagen und den Übergängen in der Geländeform sind in diesem Schritt unbedingt zu beachten!
Nachdem alle Maße und Linien von der Zeichnung der Grundplatte auf die Spanten übernommen wurden, werden die einzelnen Spanten mit einer Stichsäge ausgeschnitten. Im Anschluss daran werden unsauber gesägte Schnittkanten kurz abgeschliffen und anschließend die fertigen Spanten auf die Leisten des Rahmens aufgeleimt.
Auf die Spanten müssen im nächten Schritt die Platten für Schienen, Straßen, Plätze und Gebäude aufgeleimt werden.
Ich habe für meine Modellbahnanlage die Grundplatten mit den Zeichnungen für die Trassenbretter verwendet, So mussten die entsprechenden Teile der Sperrholzplatten (8mm Stärke) nur noch ausgeschnitten, abgeschliffen und auf den Spanten verleimt werden.
Da die Trassenbretter in Gefälleabschnitte stark unter Spannung stehen, war hier der Einsatz von schweren Gewichten und Schraubzwingen unabdingbar.
Auf die Trassenbretter werden nun die Gleise verlegt und befestigt. Da es sich um hochwertige Modellbahnanlage handelt, die für einen sicheren Dauerbetrieb ausgelegt ist, sind bei der Verlegung der Gleise einige wichtige Punkte zu beachten.
Ich habe bei meiner Modellbahnanlage auf den Einsatz von flexiblen Gleisen verzichtet. In den Gleisbögen und an den Weichenverbindungen haben wir die Ausrichtung der Gleise entsprechend der vorgegebenen Gleisgeometrie durchgeführt. In diesen Bereichen waren etliche Probefahrten mit langen Reisezugwagen erforderlich, um sicher zu stellen, dass sich begegnende Züge nicht berühren. Die geraden Bahnhofsgleise wurden mit einer langen Metallleiste exakt ausgerichtet. Hier sollen später auch Fahrten mit hoher Geschwindigkeit möglich sein, ohne dass es zu unerwünschten Schlingerbewegungen oder Entgleisungen während der Fahrt kommt. Aller Gleise wurden zunächst mit Pinns fixiert und später fest mit den Untergrundlatten verschraubt.
Beim Verlegen der Gleise haben wir bereits die Punkte der späteren Fahrstromeinspeisung berücksichtigt. Da wir eine Vielzahl einzelner Gleisabschnitte haben, die gegeneinander isoliert wurden, mussten entsprechend viele Stellen für die Fahrstromeinspeisung vorgenommen werden. Die Einspeisung erfolgt am Fuß der Schienenverbinder von unten und ist damit für den Betrachter unsichtbar. Entsprechend mussten vor der endgültigen Verschraubung der Gleise die erforderlchen Löcher für die Kabel der Fahrstromeinspeisung gebohrt werden.
Nun folgt die erforderliche Verkabelung der Modellbahnanlage. Man sollte sich vor der Verkabelung genau überlegen, welche Kabelfarben man wählt. Zu unterscheiden sind zwei Kabel für den Fahrstrom, zwei Kabel für Schaltartikel und sonstige Stromverbraucher. Bei einer digitalen Modellbananlage werden über die Kabel des Fahrstromes die digitalen Signale zu den Dekodern übertragen.
Die Kabel sollten außerhalb des sichtbaren Bereiches möglichst leicht zugänglich und übersicghtlich angeordnet werden. Um später Korrekturen, Ergänzungen und die Fehlersuche zu erleichtern sollten die Kabel vom Beginn an beschriftet werden.
Bei der Beispielanlage habe ich für den Fahrstrom die Kabelfarben rot und gelb gewählt. Die übrigen Verbraucher wie Straßenbeleuchtungen und Beleuchtung der Gebäude wählen wir die Kabelfarben schwarz und weiß. Bei den Schalartikeln (Weicheantriebe) greifen wir die vorgegebenen Farben braun, beige und schwarz auf.
Alle Kabel wurden mit kleinen Fähnchen aus Klebeband versehen, auf denen die Beschriftung erfolgt. Als Bezeichnungen dienen bereits die Weichen- und Gleisnummern, wie sie später auch im Stellwerk verwendet werden (siehe Gleisplan).
Nachdem die Modellbahnanlage nun im Rohbau fertiggestellt ist, geht es weiter mit der Landschaftsgestaltung.