Am Beispiel einer kleinen Modellbahnanlage wird hier die Landschaftsgestaltung
auf der Modelleisenbahn in einzelnen Arbeitsschritten beschrieben.
Neben allgemeinen Beschreibungen zum Vorgehen werden einige Arbeiten der
Landschaftsgestaltung ausführlich beschrieben und durch konkrete Tipps
ergänzt.
Vor dem Beginn der Arbeiten zur Landschaftsgestaltung der
Modelleisenbahn ist zu überlegen, welche Region und damit welche Art von Landschaft
nachgebildet werden soll. Im Rahmen der Modellbahnplanung wurde bereits das Thema der
Modelleisenbahn festgelegt. Daraus hat sich im Rohbau der Modellbahnanlage bereits eine grobe Form
für die spätere Landschaft ergeben.
An dieser Stelle sollte man sich auch bereits für eine Jahreszeit
entscheiden, die man auf der Modelleisenbahn nachbilden möchte. Von der Jahreszeit
hängen zum Beispiel die Bekleidung der kleinen Bewohner und die Form und Farbe der
verwendeten Vegetationsnachbildungen ab.
Entsprechend des Themas meiner Modelleisenbahn habe ich mich für die
Nachbildung des Durchgangsbahnhofes in einer mittelgroßen Stadt im nördlichen
Mittelgebirgsraum entschieden. Entsprechend wird ein großer Teil der
Modelleisenbahn als städtisches Gebiet gestaltet. Straßen, Plätze,
Gebäude, ein wenig Industrie, Kleingärten oder eine Parkanlage im
Vordergrund.
Die vorgestellte Modellbahn soll den Zustand im Spätsommer zeigen.
Während Straßen und Plätze und die "Fundamente" der Gebäude auf ebenen Platten gebaut werden, benötigt man für Hügel, Berge, Felsen und Hänge einen geeigneten Untergrund. Hier kommen meistens klassische Pappmaschee oder eine Modellierung aus Gips auf einem vorgeformten Drahtgeflecht zum Einsatz. Diese beiden Möglichkeiten unterscheiden sich in Verarbeitung, in Formstabilität und im Gewicht.
Da mein Modellbahnmodul wenig hügelige Landschaft
aufweist und für den schnellen Auf- und Abbau ein geringes Gewicht einzuhalten ist,
habe ich mich für die Landschaftsgestaltung mit Pappmaschee entschieden. Aus festem
Packpapier habe ich zunächst die untere Papierlage ausgemessen, ausgeschnitten und
mit Holzleim rundherum an den Trassenbrettern und am Spantengerüst verleimt.
Auf diese erste Papierschicht werden anschließend mit Tapetenkleister zerissene
Papierstücke aufgeklebt, bis eine dicke Schicht aus Pappmaschee entsteht, die nach
ihrer Trocknung weiter gestaltet werden kann.
Parallel werden hier die Gleise mit Schotter versehen, welcher mit einem
Farb-Leim-Gemisch befestigt wird. Mehr zur Gestaltung der Gleisanlagen folgen im
nächsten Abschnitt.
Auf die erste Schicht aus Pappmaschee werden nach dem trocknen noch Felsen, Vertiefungen
und Wege modeliert. Alles wird mit einer weiteren Schicht Pappmaschee versehen.
Nachdem der Kleister getrocknet ist, kann mit der farblichen
Gestaltung begonnen werden. Hier wurde zunächst eine Grundierung aus erdbrauner
Farbe aufgebracht. In den feuchte Anstrich kann bereits Rasenstreu eingesreut
werden.
Steile Flächen können z.B. mit Mauerwerksplatten gestaltet werden.
Büsche und Bäume werden angebracht. Relativ einfach
lassen sich die Baumstämme aus Draht in den Papieruntergrund stecken. Ein Tropfen
Leim am Fuß sorgt für den nötigen Halt auch für längere
Zeit.
Im Bereich der Gleisanlagen gilt es Schotter zu ergänzen,
Schienen zu altern und kleine Details links und rechts der Gleise einzubringen. Als
maßstäblicher Gleisschotter kommen sowohl Schotternachbildungen aus Kunststoff
oder Kork aus dem Modellbauhandel als auch echtes Gestein ein Frage. Bei der Auswahl
sollte man auf Gewicht, Farbe, Körnung und Beschaffenheit des
Modellbahnschotters achten.
Zunächst füllt man den Schotter an die Gleise. Anschließend bringt man
den Schotter in die richtige Form. Hierzu eignet sich eine ausgeschnittene Schablone in
Form eines vorbildlichen Bahnkörpers. Mit einem Löffel kann der Schotter sehr
gut dosiert aufgebracht und mit einem Borstenpinsel in die richtige Form gebracht
werden.
Sobald der Schotter die richtige Form hat, wird er mit einem Gemsich aus
wasserlöslichem Holzleim, Frabe, Wasser und Spülmittel beträufelt. Nach
der Trocknung entsteht so ein festes kompaktes Gleisbett.
Später kann der gesamte Bahnkörper farblich weiter gestaltet werden, um z.B.
rostige und verwitterte Gleise nachzubilden.
Auch bei dem Profigleis mit Schotterbettnachbildung, welches
auf der Beispielanlage zum Einsatz kommt, bedarf es einer Ergänzung des Schotters
für ein realitisches Gesamtbild des Bahnkörpers. Für die vorbildliche Form
des Bahndammes habe ich eine entsprechende Schablone aus Pappe gebaut, mit der der lose
Schotter in die vorbildliche Form gebracht wird.
Ich verwende maßstäblichen Schotter aus echtem Gestein.
Bei dem Nachbau von Eisenbahntunnel sind einige Dinge zu beachten. Für die Konstruktion der Tunnelportale auf der Modelleisenbahn gibt es Normen, die in Abhängigkeit von Maßstab, Gleisbogen und Tunnelform die genauen Maße festlegen. Im Zusammenhang mit dem Tunnelbau sind die folgenden Normen zu beachten:
Eine zuvor geschwärzte Pappe wurde in das aus Sperrholz gefertigte
Tunnelportal geschoben und verleimt. Anschließend wird das überstehende
Material auber und bündig mit einem Bastelmesser abgeschnitten. Zuletzt wurde die
Oberleitung im Tunnel neu ausgerichtet und erste Probefahrten unternommen. Später
folgt dann die Gestaltung der Tunneleinfahrt mit Mauerwerksplatten und der Anbau der
Randwege neben den Gleisen im Tunnel.
Dieser Artikel wird zur Zeit um aktuelle Informationen ergänzt und erweitert.