Die Modellbahnplanung und der Modellbahnbau wird am Beispiel einer kleinen Modelleisenbahnanlage in Modulbauweise beschrieben.
Vor der konkreten Planung einer Modelleisenbahn, sollte man die vorhandenen Rahmenbedingungen abklären und sich über seine Wünsche, Vorlieben und Anforderungen klar werden.
Auf Grundlage einer ersten groben Planung der Modellbahn kann man anschließend in die Detailplanung für die Modellbahnanlage übergehen.
Für die Beispielanlage habe ich mich für ein Modellbahnmodul in Rechteckform mit den Abmessungen 1m x 2m entschieden.
Die Anlage soll kompakt und leicht abbaubar gestaltet werden. Die Anlage wird zudem als Modul erstellt, welches später durch weitere Anlagenteile und Module erweitert werden kann.
Als Maßstab habe ich die Spur H0 (1:87) gewählt, da entsprechendes Material aus einer alten Modelleisenbahnanlage vorhanden war.
Die Modelleisenbahn soll als Zwei-Leiter-System mit digitaler Steuerung nach DCC-Norm ausgeführt werden.
Die eigentliche Modellbahnplanung beginnt mit der Grundlagenermittlung. Nachdem man sich für Größe, Form, Baugröße und System der Modelleisenbahn entschieden hat, geht es nun darum, ein passendes Thema für die Modelleisenbahnanlage zu finden. Mögliche Themen für eine Modelleisenbahn gibt es viele:
Es sind auch Kombinationen der genannten Themen oder ganz andere Themen für die Modelleisenbahn möglich. Maßgeblich bei der Auswahl eines Themas ist der zur Verfügung stehende Platz. Für die Gestaltung eines großen Durchgangsbahnhofs benötigt man je nach Baugröße einige Meter Platz.
Das Thema meiner Modelleisenbahn ist ein Durchgangsbahnhof an einer zweigleisigen Hauptstrecke. In der gewählten Spur H0 fehlt jedoch genügend Platz für lange Bahnhofsgleise, die zur Aufnahme langer Fernverkehrszüge geeignet sind. Die dargestellte Strecke dient daher nur dem Personennah- und Güterverkehr.
Für eine möglichst gute Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Platzes, soll der Bahnhof in der Diagonalen nachgebildet werden. Auf der einen Seite des Modellbahnmoduls soll sich die zweigleisige Strecke später fortsetzen. In der anderen Richtung soll die Strecke in einem verdeckten Schattenbahnhof mit Kehrschleife verschwinden.
Mit dem vorhandenen Gleismaterial wurden zunächst ein paar Varianten für den Gleisplan verlegt.
Nach der Auswahl des passenden Themas und nach einem ersten Entwurf folgt nun die detaillierte Planung der Modelleisenbahnanlage. Hier sind einige Fragen zu beantworten, die sich bereits auf den späteren Modellbahnbetrieb beziehen.
Für die Beispielanlage habe ich im Rahmen der Modellbahnplanung einen Gleisplan für den zu bauenden Bahnhof erstellt.
Um die spätere Verkabelung zu vereinfachen wurden bereits in diesem Stadium die Gleisabschnitte im Bahnhof und die Weichen mit Bezeichnungen versehen.
Bereits bei der Planung der Modelleisenbahn empfiehlt es sich, verdeckte Bereiche in der Streckenführung einzuplanen.
Für den Betrachter wird die Modelleisenbahn interessant, wenn der komplette Gleisplan und der komplette Fahrzeugpark nicht auf einen Blick sichtbar ist. Ein Kreisverkehr ist zudem unrealistisch und sollte zum großen Teil für den Betrachter unsichtbar sein.
Sogenannte Schattenbahnhöfe ermöglichen die Abstellung und den Wechsel von ganzen Zügen im nicht sichtbaren Bereich. Durch den unsichtbaren Austausch von Zügen wird der Zugbetrieb auf der Modellbahn für den Betrachter auch über eine längere Zeit interessant bleiben.
Bei der Planung von Schattenbahnhöfen ist zu beachten, dass das kürzeste Ausweichgleis die Länge des längsten Zuges bestimmt. Aus diesem Grund sollten die Gleise im Schattenbahnhof möglichst lang sein (und zwar gleich lang).
Meine Modelleisenbahn erhielt zunächst einen dreigleisigen Schattenbahnhof. Zwei lange Durchfahrgleise ermöglichten das Tauschen, Überholen oder Begegnen zweier Züge. Ein drittes Gleis konnte als Stumpfgleis einen kurzen Wendezug (z.B. Nahverkehrstriebwagen) aufnehmen.
In einer späteren Ausbaustufe wurden die beiden Durchfahrgleise in ihrer Lage so angeordnet, dass die Kehrschleife unabhängig von der Belegung dieser Gleise befahrbar ist. Außerdem wurde die Zahl der Stumpfgleise für Wendezüge auf drei erhöht, um einen noch abwechslungsreicheren Zugbetrieb zu ermöglichen.
Wenn die Modelbahnplanung soweit fortgeschritten ist, dass der Gleisplan der Modelleisenbahnanlage feststeht und die spätere Landschaftsform grob festgelegt wurde, kann mit dem Bau der Modelleisenbahn begonnen werden.